Gleichstellung & Vielfalt
Wir wollen ein Thüringen, dass tolerant und vielfältig ist
Freiheit und Vielfalt sind eng miteinander verbunden. Politische Kräfte, die gegen Vielfalt Ängste schüren, bekämpfen gesellschaftliche und individuelle Freiheit. Wir Freie Demokraten hingegen setzen uns für einen weltoffenen Freistaat Thüringen ein, in dem jeder unabhängig von Geschlecht, sexueller Identität und Orientierung, Alter, gesundheitlicher Beeinträchtigung, Herkunft oder Religion diskriminierungsfrei leben kann.
Wir setzen bei der Bekämpfung von Diskriminierung aller Art verstärkt auf Jugendarbeit. Daher wollen wir die sozialarbeiterische Betreuung von Schulen und Jugendzentren stärker fördern und Schulen vor Ort ermutigen, die Angebote bestehender Projekte gegen Ausgrenzung und für Toleranz wahrzunehmen. Wir wollen die Kompetenzen aller Thüringer Beauftragten gegen Diskriminierung bestimmter gesellschaftlicher Gruppen zu einem zentralen Antidiskriminierungsbeauftragten zusammenfassen. Um Antidiskriminierung als gesellschaftliche Querschnittsaufgabe zu unterstreichen und die ministerielle Unabhängigkeit des Beauftragten sicherzustellen, soll seine Position direkt beim Thüringer Landtag angesiedelt werden. Auch das Diversity Management in privaten und öffentlichen Unternehmen möchten wir aktiv und unbürokratisch fördern.
Wir Freie Demokraten kämpfen für Chancen- statt Ergebnisgleichheit bei der Gleichstellung der Geschlechter. Freidemokratische Geschlechterpolitik baut auf Qualifikationen, Stärken und Leistungsbereitschaft von Frauen und Männern und möchte somit die Ursachen, statt bloß die Ergebnisse von Benachteiligung abbauen. Dazu wollen wir unter anderem veraltete Rollenmodelle überwinden und die Digitalisierung als Schlüssel zu mehr Selbstbestimmtheit bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf nutzen. Die Sicherstellung politischer Rahmenbedingungen, die unabhängig vom Geschlecht mehr Flexibilität und Individualität bei der gemeinsamen Planung des Privat- und des Berufslebens erlauben, hat für uns höchste Priorität. Dafür setzen wir auf flexible Arbeitszeitmodelle, Langzeitkonten für Arbeitszeit und digitale Arbeitsplätze wie das Homeoffice. Für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf wollen wir außerdem erweiterte und flexible Öffnungszeiten bei der Kinderbetreuung umsetzen sowie flächendeckend erschwingliche und zugleich hochwertige Betreuungsangebote schaffen und aufrechterhalten. Wir setzen uns für geschlechtergerechte Personalentwicklungskonzepte im öffentlichen Dienst ein, welche die bereits aufgeführten und von uns geforderten New-Work-Ansätze stärker berücksichtigen, um so dafür zu sorgen, dass Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht beruflichen Aufstieg erreichen können. Statische gesetzliche Quoten lehnen wir hingegen ab, da sie Menschen auf ihr Geschlecht reduzieren und einer echten Gleichberechtigung somit entgegenstehen.
Gewalt gegen Frauen ist ein gesamtgesellschaftliches Problem gegen das gezielt vorgegangen werden muss. Das zentrale Instrument dafür ist die Istanbul-Konvention, die dazu verpflichtet, Gewaltschutz für Frauen und Kinder auf allen Ebenen anzugehen. Wir Freien Demokraten bekennen uns zu dieser und wollen sie wirksam umsetzen.
Wir setzen uns für einen konsequenter Gewaltschutz in Thüringen ein. Jede Person, die von Gewalt betroffen ist, muss sich darauf verlassen können, einen sicheren Schutzplatz in Thüringen zu finden. Dafür muss eine bedarfsgerechte Anzahl an Schutzplätzen sichergestellt werden. Wir setzen uns für eine angemessene Finanzierung der Sach- und Personalkosten von Schutzeinrichtungen und Interventionsstellen gegen Gewalt ein, um deren vielfältigen Aufgaben wie 24-Stunden-Rufbereitschaft, Beratung und Kinderbetreuung sicherzustellen. Zudem halten wir eine landesweite Finanzierung der anonymen Spurensicherung für erforderlich.
Wir setzen uns dafür ein, dass sich Menschen aller sexuellen Identitäten in unserem Freistaat selbstbestimmt wohlfühlen. Auf Initiative der FDP hat sich der Thüringer Landtag mit dem Beschluss „Geschlechtervielfalt anerkennen und schützen – Erfordernis von Personenstandsangaben überprüfen, Transsexuellengesetz abschaffen“ klar positioniert und eine Verwaltungsvorschrift zum Themenfeld „Anerkennung und Schutz der Geschlechtervielfalt“ erwirkt. An diesem erfolgreichen Vorgehen wollen wir anknüpfen und uns weiter für den Schutz vor Stigmatisierung und Diskriminierung sowie die Stärkung des Selbstbestimmungsrechts einsetzen.
Wir setzen uns dafür ein, dass Regenbogenfamilien in Thüringen nicht benachteiligt werden.
Wir Freie Demokraten fordern die Rehabilitation und angemessene Entschädigung für Männer, die auf Grundlage der bis 1994 bzw. 1988 geltenden §§ 175 des Strafgesetzbuches und 151 des DDR-Strafgesetzbuches verurteilt wurden. Dabei soll für die Betroffenen als Alternative zu pauschalen Einmalzahlungen auch eine Opferrente ermöglicht werden.
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