„Wir müssen nicht das Populäre tun, sondern das richtige!“

Warum ist Thomas L. Kemmerich eigentlich in der FDP? Das wird der Spitzenkandidat der FDP Thüringen im Wahlkampf immer wieder gefragt. Manch Journalist zeigt sich sogar verwundert, dass er angesichts der Ampel-Politik noch immer in der FDP ist.

„Otto Graf Lambsdorff und Walter Scheel, Dietrich Genscher und Guido Westwelle – das sind die Liberalen, die mich geprägt haben“, sagt Kemmerich. „Heute sind die handelnden Personen zwar andere. Doch meiner liberalen Grundüberzeugung tut dies keinen Abbruch. Ich habe meine Entscheidung, in die FDP einzutreten, nie bereut. Ja, die Lage ist ernst. Aber wir stellen uns ihr. Wir fürchten die Zukunft nicht. Wir arbeiten für sie.“

Kemmerich kann auf eine überraschende Bilanz seiner FDP im Thüringer Landtag verweisen. Obwohl die FDP hier in der Opposition steht, hat sie in der laufenden Legislatur für 28 ihrer Initiativen eine Mehrheit gewonnen. 28 – ist das viel oder wenig? „Sagen wir es mal so: Es gibt außerhalb Thüringens keine andere parlamentarische Kraft in Deutschland, egal aus welcher Partei, der jemals aus der Opposition heraus eine solche Erfolgsbilanz gelungen ist“, stellt Thomas L. Kemmerich klar.

Ein besonderer Moment für ihn war die von der FDP vorgeschlagene Änderung des Waldgesetzes. Dadurch wird dem Bau von Windrädern in Thüringens Wäldern ein Riegel vorgeschoben. Auch wenn Grüne und Linke dagegen noch immer Sturm laufen, ist Kemmerich überzeugt, das Richtige durchgesetzt zu haben. Er zitiert in diesem Zusammenhang gern sein Vorbild Walter Scheel. Der ehemalige Bundespräsident sagte einst: „Es kann nicht die Aufgabe eines Politikers sein, das Populäre zu tun. Aufgabe des Politikers ist es, das Richtige zu tun und es populär zu machen.“